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Natur und Kunst


Bei mikroskopischen Aufnahmen,
Strukturen und Darstellungen aus Belegen
naturwissenschaftlicher Forschung, werfen
sich folgende Fragen wie von selbst auf:
In welchem Ver­hältnis steht die Natur zur Kunst?
Wann und wie wird Natur zu Kunst?


Vom wissenschaftlichen Bild zum Kunstwerk

Bei mikroskopischen Aufnahmen, Strukturen und Darstellungen aus Belegen naturwissenschaftlicher Forschung, hier medizinischen Untersuchungen, werfen sich folgende Fragen wie von selbst auf: In welchem Verhältnis stehen die Ausformungen der Natur zur Kunst? Was macht die Kunst im Verhältnis zur Natur zur Kunst? Ist Natur Kunst?

Der beigefügte Text zeigt auf der Grundlage eines von der Akademie im Jahre 1996 veranstalteten Seminars einen möglichen Weg zur Beantwortung dieser Fragen auf.

„Die Kunst west im Kunstwerk“, sagt Heideg­ger. Das Werkwerden des Werkes sei eine Weise des Werdens und Geschehens der Wahrheit. Fichte versteht Natur als Ressource der materiellen Produktion und Reproduktion des Menschen. Es gebe „keine Natur an sich“; Natur als Derivat des Geistes.

Adorno verhängt über das Naturschöne einen ikonoklastischen Bann: Das Naturschöne, das dicht an der Wahrheit sei, verhülle sich im Augenblick der nächsten Nähe.
Die Darstellung von Natur bei Turner dient einem künstlerischen Zweck. Ein aufgewühlter Himmel steht für einen bestimmten Seelenzustand. Doch ist ein Seelenzustand als psychische Verfassung nicht auch Natur? Steht der aufgewühlte Himmel für abstrakte künstlerische Kräfte?
Zum einen ist der semiotische Status eines Turner per se ein werkhafter. Der biographische, also auch soziologische Kontext beweist uns sein Kunstsein.
Auf die gleiche Weise stellt der soziologische Kontext die wissenschaftliche Authentizität eines Bildes der Natur.
Zwischen Natur und Kunst steht das Bild und den Kunstgehalt determiniert die Soziologie der Produzenten.

Theo Hofsäss, Natur und Kunst - vom wissenschaftlichen Bild zum Kunstwerk,
Jung Verlag Freiburg 1997, ISBN: 3-921231-53-1.


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